Jetzt mal von Anfang an

Ich kam zum ersten Mal im Alter von acht Jahren mit einem Musikinstrument in Kontakt. Während des Blockflötenkurses in meiner Schule. Ziemlich früh dämmerte es mir jedoch, dass sich meine musikalische Zukunft irgendwo anders abspielen würde. Dessen ungeachtet stand ich aber tapfer alle Unterrichtseinheiten durch, um anschließend festzustellen, dass ich das Gelernte bereits innerhalb kürzester Zeit wieder vergessen hatte.
Nach dem Flötenkurs folgten eher unmusikalische Jahre, in denen ich mich darauf beschränkte gelegentlich Luftgitarre zu spielen, oder so.

Dann kam der Tag, an dem ich zum ersten Mal den Song „Down Under“ der australischen Band Men at Work im Radio hörte. Der Song beeindruckte mich deshalb so sehr, weil er mit diesem „Dim-Dim-Didudum-Didididi-Didududu“-Lick über die Toms beginnt.
„Aha!“, dachte ich mir, „Das ist also Schlagzeug. Heiße Sache. Das will ich auch können“.
Kurzentschlossen schnappte ich mir zwei Kochlöffel aus unserer Küche und einen Plastikeimer, über den ich einen Lederlappen spannte und übte darauf dieses “Down Under”-Lick. Ich empfand den Sound fürs Erste als zufriedenstellend. Nach einer Weile vermutete ich aber doch einen Spielraum für klangliche und technische Verbesserungen.
Ich nahm also Unterricht und ein Schlagzeug wurde nach einigem Hin und Her mit meinen Eltern auch gekauft.

Gar nicht viel später wurde dann für unsere Schulband AG ein neuer Trommler gesucht.
Der Lehrer, der die Band leitete (Helmut, du bist überhaupt an allem Schuld!), trat an mich heran und sagte, dass er gerüchteweise gehört hätte, dass ich Schlagzeug spielen würde.
„Och, naja…“, nuschelte ich verlegen.
„Gut. Du bist dabei. Wir proben montags um drei in der Aula. Bis dann.“
Sprach´s und ging und – Zack, war ich in der Schulband.

Ungefähr ein Jahr später kam dann meine erste eigene, richtige Band. Draußen, in der freien Wildbahn, sozusagen.
„M.T.I.“ hieß die.
Wir spielten, wie es Mitte der 80er Jahre Pflicht war, Rocksongs mit befindlichkeitsbasierten, sozialkritischen deutschen Texten. Wir mussten dennoch feststellen, dass uns im Großen und Ganzen eigentlich niemand hören wollte.
War uns aber egal.
Naja, fast egal.
Okay, es hat uns hart getroffen.
Aber wir haben so getan, als wäre es uns egal. Und das muss man ja auch erst mal glaubhaft hinbekommen.

So vergingen ein paar Jahre und auch während meiner Berufsausbildung, des Zivildienstes und ein paar weiteren Versuchen, meinem Leben einen seriösen Anstrich zu verleihen, machte ich weiter Musik.
Nachdem ich dann 1992 meine erste Musicalproduktion am Stadttheater in Bremerhaven getrommelt hatte, verselbständigte sich das mit der Musik irgendwie. Ich machte beruflich nichts anderes mehr als Schlagzeug zu spielen. Von einem einjährigen Intermezzo beim Pizza-Taxi abgesehen. Außerdem begann ich 1995 an der privaten Musikschule Beck in Bremerhaven zu unterrichten.
Die Arbeit mit den Schülern inspirierte mich dann gewissermaßen zu meiner dreibändigen Schlagzeugschule für Kinder, „Kräsch! Bum! Bäng!“, erschienen bei Alfred Music Germany.
Daraufhin folgten mit den Jahren noch einige weitere Lehrbücher für Schlagzeug und Cajón, zuletzt im Jahr 2023 “Garantiert Schlagzeug Lernen für Kinder”.

Im Jahr 2009 habe ich dann mal etwas Neues versucht und bin im Bereich der Belletristik aktiv geworden. Zuerst ist mir das eigentlich eher passiert, als dass ich es tatsächlich vorgehabt hätte, aber letztlich erschien dann der Roman “Lenin und die Hühner”.
Im Jahr 2013 folgte der Roman “Kupferbrot”.
Beide Bücher sind seinerzeit im Oldenburger Schardt Verlag erschienen, den es zu meinem großen Bedauern nicht mehr gibt. Somit sind auch die beiden Bücher zur Zeit leider nicht mehr erhältlich. Aber das kann sich ja auch noch mal wieder ändern.

Ja, das war es im Wesentlichen bis hierhin. Da kommt aber noch was…